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Der Energiesektor wechselt am 1. November zu einer neuen zentralen Datenplattform

10.09.2021
  • Allgemeines, Energie

Ab 1. November bis Ende Dezember wird eine neue zentrale Datenbank für den gesamten Strom- und Gassektor in Betrieb genommen. Diese Plattform gewährleistet die Abwicklung aller Marktprozesse und alle belgischen Energiemarktparteien sind vom Wechsel betroffen. Dies bedeutet auch, dass es für gewisse Energiekunden leichte Beeinträchtigungen geben wird. Insbesondere bei der Verarbeitung von Prozessen wie ein Umzug, ein Lieferantenwechsel, Abrechnungen oder Endrechnungen usw., ist mit Verzögerungen zu rechnen.

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Die Entwicklung der neuen Plattform durch die Firma Atrias wurde schon vor mehr als zehn Jahren begonnen, die Einführung wurde jedoch immer wieder aufgeschoben. Ziel war es, sich den Marktentwicklungen anzupassen und die IT-Systeme auf die Energiewende, wo erneuerbare Energie in den Vordergrund rückt, vorzubereiten. Seit mehr als einem Jahr planen die belgischen Energieanbieter zusammen mit allen anderen Marktparteien die große Migration. Seit April 2021 werden Tests durchlaufen, um zu prüfen, ob die notwendigen massiven Datentransfers in allen Gebieten Belgiens korrekt durchführbar sind. Im August wurde das Projekt ein weiteres Mal verlegt, da die Mindestzahl notwendiger Zusagen von belgischen Lieferanten, die sich für die Migration im September aussprechen, nicht erreicht wurde. Grund hierfür war, dass die Ergebnisse der Datentransfers noch nicht ausreichend zufriedenstellend waren. Am Freitag, den 10. September wurde dann endlich von allen Seiten das Go für den 1. November erteilt.

Für bestimmte Kunden wird mit Einschränkungen zu rechnen sein

Der Übergang von den verschiedenen alten Systemen zur neuen zentralen Datenplattform verläuft für den Verbraucher vor allem hinter den Kulissen.

Kunden, die jedoch in den Monaten November und Dezember umziehen oder den Lieferanten wechseln, werden ihre Endabrechnung verspätet erhalten. Da während der Transferperiode zeitweise die Back-office-Systeme der Energielieferanten nicht verfügbar sein werden und gewisse Prozesse nicht durchführbar sind, bitten wir unsere Kunden um etwas Geduld.

Die Aktivierung der Prepaid-Funktion oder von Budgetzählern wird im November und im Dezember ausgesetzt werden. Kunden, die aber bereits über diese Systeme verfügen, werden keine Auswirkungen verspüren.

Für Endverbraucher haben die Netzbetreiber eine Fragenliste erstellt, wo Sie Antworten finden können auf etwaige Fragen (in Französisch: https://www.atrias.be/FAQ_FR und in Niederländisch: https://www.atrias.be/FAQ_NL, leider nicht in deutscher Sprache verfügbar).

Welche Vorteile bringt die Umstellung?

Die zentrale Datenplattform bietet Energielieferanten die technischen Voraussetzungen, um ihren Kunden ganz neue Konzepte anzubieten in den kommenden Monaten und Jahren. Zum Beispiel werden Besitzer einer Photovoltaikanlage die Möglichkeit haben, Ihre Energie einem anderen Lieferanten als dem eigenen zum Verkauf anzubieten. Auch der Lieferant einer Ladestation für Fahrzeuge muss nicht mehr der Stromanbieter selbst sein. Es wird außerdem möglich sein, monatliche Abrechnungen zu erstellen oder dynamische Energietarife auf Stundenbasis einzuführen. Es wird also spannend zu sehen, welche neuen Produkte in den nächsten Jahren auf dem Markt erscheinen werden. Das neue System zusammen mit dem neuen MIG6-Marktkommunikationsprotokoll und auch der intelligente Zähler sind wichtige Meilensteine in der Umsetzung der Energiewende.

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